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Wander-Ausflug in Sagamihara: Entdecken Sie Kanagawas höchsten Gipfel
Anfang November brach ich zu einem unvergesslichen Wanderabenteuer auf den Berg Hirugatake in der Präfektur Kanagawa auf. Hirugatake ist der höchste Berg der Tanzawa-Bergkette und zugleich der höchste Gipfel in Kanagawa. Er hat eine beeindruckende Höhe von 1.673 Metern! Auf dem Gipfel verbrachte ich die Nacht in der Hirugatake-Hütte, einer gemütlichen Berghütte, in der ich mich ausruhen und neue Kraft inmitten der friedvollen Natur tanken konnte.
Insgesamt erwies sich meine Rundwanderung zum und vom Berg Hirugatake als ein aufregendes, körperlich anspruchsvolles und visuell beeindruckendes Erlebnis. Wenn Sie Japans großartige Natur auf einem weniger bekannten Weg erkunden möchten, kann ich die Reise zum Berg Hirugatake wärmstens empfehlen. Bitte beachten Sie, dass diese Wanderung als mittelschwer bis anspruchsvoll gilt.
Die Details zur Wanderung
Die Wanderung zum Berg Hirugatake lässt sich in drei Abschnitte unterteilen:
- Okura Bushaltestelle → Berg Tonodake (7,0 km)
- Berg Tonodake → Berg Tanzawa (2,5 km)
- Berg Tanzawa → Berg Hirugatake (3,3 km)
Die Wanderung von der Okura-Bushaltestelle zum Berg Hirugatake beträgt etwa 12,8 km und dauert zwischen 6,5 und 8 Stunden. Der längste Abschnitt der Wanderung führt von der Okura-Bushaltestelle bis zum Berg Tonodake und ist ungefähr 7,0 km lang. Der gesamte Weg ist hervorragend gepflegt und bietet zahlreiche Rastpunkte mit Sitzgelegenheiten. Ich empfehle, die Wanderung früh am Tag zu beginnen, damit ausreichend Tageslicht für die gesamte Strecke bleibt.
- Höhenmäßig liegen die Berge wie folgt:
- Tonodake: 1.491 Meter
- Tanzawa: 1.567,1 Meter
- Hirugatake: 1.673 Meter
Die Okura-Bushaltestelle liegt auf einer Höhe von etwa 292 Metern, daher können Sie sich auf einen anstrengenden Aufstieg einstellen! Zum Glück bieten die großen Höhen nicht nur schweißtreibende Anstrengung, sondern auch atemberaubende Ausblicke.
Wichtige Hinweise:
Da die Wanderung zum Berg Hirugatake anspruchsvoll ist, sollten Sie sich entsprechend kleiden, ausreichend Flüssigkeit und energiereiche Snacks einpacken und regelmäßig Pausen einlegen. Morgens und abends kann es auf dem Berg deutlich kühler sein als mittags, daher sollten Sie auch warme Kleidung mitnehmen.
Der Handyempfang kann während der Wanderung unzuverlässig oder gar nicht vorhanden sein. Daher empfehlen wir, im Voraus eine Wander-App herunterzuladen, die GPS und Karten auch offline unterstützt. Da es auf dem Berg keinen Strom gibt, sollten Sie außerdem eine Powerbank mitnehmen, um sicherzustellen, dass Ihr Handy ausreichend geladen bleibt.
Vor der Wanderung: So erreichen Sie die Okura-Bushaltestelle
Der Einstieg zum Wanderweg in Richtung Berg Tonodake ist am einfachsten von der Okura-Bushaltestelle (大倉) aus erreichbar, die etwa 15 Busminuten vom Bahnhof Shibusawa entfernt liegt. Der Bahnhof Shibusawa befindet sich in Hadano und wird von der Odakyu-Linie bedient. Die Zugfahrt von Shinjuku Station nach Shibusawa dauert etwa eine Stunde und zehn Minuten.
Lokale Busse zur Okura-Bushaltestelle – in der Regel mit 渋02 gekennzeichnet – fahren etwa alle 30 Minuten. Wir empfehlen dringend, einen Bus zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr zu nehmen. Aufgrund der frühen Uhrzeit raten wir außerdem dazu, am Vortag in der Umgebung zu übernachten.
Die Okura-Bushaltestelle liegt in der Nähe des Besucherzentrums Hadano (Hadano Visitor Center), das Informationen über die umliegende Natur bietet. Da die Einrichtung jedoch erst von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet ist, könnte sie bei Ihrer Ankunft noch geschlossen sein. Dort gibt es öffentliche Toiletten sowie einen Getränkeautomaten, an dem Sie sich mit letzten Erfrischungen versorgen können.
Auf geht’s – lassen Sie uns wandern!
Okura Bushaltestelle → Berg Tonodake
Glücklicherweise strahlte die Sonne zu Beginn meines Abenteuers vom Himmel, und die herbstliche Kühle sorgte für perfektes Wanderwetter. Von der Okura-Bushaltestelle aus folgte ich einer ruhigen Straße durch ein Wohngebiet bis zum Einstieg des Wanderwegs zum Berg Tonodake (etwa 10 Minuten zu Fuß).
Während ich meinen Weg fortsetzte, wich der Betonboden einem natürlichen Pfad, und ein üppiger Wald breitete sich um mich herum aus. Die morgendlichen Sonnenstrahlen fielen durch das Blätterdach und gaben dem Abenteuer im Wald einen zauberhafte Atmosphäre. Der Weg war regelmäßig mit Schildern auf Englisch und Japanisch ausgestattet, die mir während der Wanderung als Orientierung dienten.
Da der Höhenunterschied zwischen dem Einstiegspunkt und dem Berg Tonodake recht steil ist, verläuft dieser Teil der Wanderung größtenteils bergauf und ist von gut gepflegten Treppen geprägt. Während ich aufstieg und mein Herz heftig zu schlagen begann, offenbarten sich die umliegenden Berge nach und nach zwischen den Bäumen. In meinen Pausen war ich tief beeindruckt von der Schönheit der Natur.
Die Wanderung auf den Tonodake bot mir zudem zahlreiche Gelegenheiten, den Fuji zu sehen! Atemlos bewunderte ich, wie der ikonische Gipfel über der sanften Berglandschaft Kanagawas emporragte.
Kurz vor dem Gipfel des Berges Tonodake wurde ich mit Panoramablicken auf die urbanen Gebiete Kanagawas und die Sagami-Bucht belohnt – ein faszinierender Kontrast zwischen Natur und menschengemachten Wundern.
Mit schweißgetränktem Gesicht (und einer leichten Abneigung gegen Treppen) erreichte ich schließlich den Gipfel des Berges Tonodake. Dort erwartete mich ein weiterer beeindruckender Anblick des Berges Fuji, bevor ein paar Wolken aufzogen. Doch die Wolken verliehen der Szenerie eine besondere Atmosphäre, und ich hatte fast das Gefühl, im Himmel zu leben.
Unterhalten von diesem Naturschauspiel, machte ich auf einer der Sitzmöglichkeiten eine Pause und aß mein Mittagessen, bevor ich meine Wanderung zum Berg Tanzawa fortsetzte.
Außerdem gibt es auf dem Berg Tonodake eine Berghütte, die Übernachtungsmöglichkeiten, Getränke (Sportgetränke, Limonade, Tee, Bier usw.) sowie Cup-Nudeln anbietet! Die Hütte öffnet um 8:00 Uhr. Auf dem Gipfel stehen auch öffentliche Toiletten zur Verfügung.
Berg Tonodake → Berg Tanzawa
Vom Berg Tonodake setzte ich meinen Aufstieg in Richtung Berg Tanzawa fort. Entlang dieses Bergpfades lichteten sich die Bäume und das Blätterdach zunehmend, wodurch sich mir faszinierende Ausblicke auf die bewaldeten Berge ringsum eröffneten. Der Weg war von dichter Vegetation und oft schlanken, knorrigen Bäumen gesäumt, sodass ich mich fühlte, als wäre ich in einem fantastischen Land unterwegs.
Als ich den Gipfel des Tanzawas erreichte, gönnte ich meinen müden Beinen erneut eine Pause an den vorhandenen Sitzgelegenheiten. Der Berg Hirugatake war nun fast zum Greifen nah!
Der Berg Tanzawa beherbergt ebenfalls eine Berghütte, die Miyama-Hütte genannt wird.
Berg Tanzawa → Berg Hirugatake
Der Weg vom Berg Tanzawa zum Berg Hirugatake ähnelte dem vorherigen Pfad – er bot panoramartige Ausblicke auf die beeindruckende Landschaft. Auf diesem Abschnitt gab es noch weniger Bäume. Anders als der bisher überwiegend steile Aufstieg war dieser Teil der Wanderung von vielen Auf- und Abstiegen geprägt, was meinen Beinen eine willkommene Pause vom ständigen Treppensteigen verschaffte.
Die frische Bergbrise, kombiniert mit der offenen Atmosphäre und den allgegenwärtigen Bergpanoramen, weckte meinen inneren Abenteurer.
Nach meiner mehrstündigen Wanderung erreichte ich endlich mein Ziel – den Berg Hirugatake!
Hirugatake-Hütte
Für mein Outdoor-Abenteuer entschied ich mich, die Nacht in der Hirugatake-Hütte zu verbringen, die sich auf dem Gipfel des Berges befindet. Diese gemütliche Berghütte ist gut ausgestattet, um nach einem Wandertag einen komfortablen Aufenthalt zu bieten, und sie ist das ganze Jahr über geöffnet. Reservierungen können per E-Mail vorgenommen werden (kitananzawa@kib.biglobe.ne.jp). Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage.
Beim Betreten der Hütte war der Besitzer unglaublich freundlich und versorgte mich mit hilfreichen Informationen zu meinem Aufenthalt, wie den Zeiten für Abendessen und Frühstück, der genauen Uhrzeit des Sonnenaufgangs sowie der Temperatur und dem Wetter am nächsten Morgen.
Die Hütte selbst verfügt über einen gemeinschaftlichen Tatami-Sitzbereich, einen holzverkleideten Raum mit Bänken und Tischen, Toiletten sowie einen Tatami-Schlafbereich. Bitte beachten Sie, dass es in der Unterkunft weder Duschen noch Steckdosen gibt. Es ist daher ratsam, eine Powerbank mitzunehmen, um das Handy aufzuladen. Die Hütte bietet außerdem WLAN für 600 Yen für 24 Stunden an sowie Getränke zum Kauf, darunter Wasser, Sportgetränke, Limonade, Tee und Bier. Zusätzlich können Souvenirs erworben werden, um die Reise in Erinnerung zu behalten – darunter T-Shirts, Aufkleber, Schlüsselanhänger und sogar ein kleines Zertifikat, das das Datum Ihres Aufstiegs zum Berg Hirugatake festhält.
Nachdem ich mich mit der Hütte vertraut gemacht hatte, kuschelte ich mich in meinen Futon und las ein Buch bis zum Abendessen. Die ruhige Atmosphäre der Umgebung wurde nur vom Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Windes begleitet, was zur friedlichen Stimmung beitrug.
Abendessen und Frühstück in der Hirugatake-Hütte
Die Hirugatake-Hütte bietet Übernachtungspläne ohne Mahlzeiten, mit einer Mahlzeit oder mit zwei Mahlzeiten an. Ich entschied mich für die Option mit zwei Mahlzeiten und wurde somit mit Abendessen und Frühstück versorgt.
Zum Abendessen bereitete der Hüttenbesitzer eine köstliche Portion japanisches Curry zu, serviert mit Salat, eingelegtem Knoblauch, Ananas, einer Sojabohnen-Beilage, unbegrenzten Reisnachschlägen und Fukujinzuke – einer süßlichen japanischen Gewürzgurke. Das Curry war herzhaft und warm, ein perfektes Mahl für den kühlen Abend. Dazu gab es heißen Tee.
Das Licht wurde um 20 Uhr ausgeschaltet. Nach dem sättigenden Abendessen packte ich meinen Rucksack für den frühen Morgen und ließ mich von den Erlebnissen des Tages in einen tiefen, erholsamen Schlaf wiegen.
Der Hüttenbesitzer servierte das Frühstück um 5.30 Uhr, sodass meine Mitwanderer und ich gestärkt waren, bevor die Sonne aufging – an meinem Besuchstag um 6:04 Uhr.
Das Frühstück bestand aus Reis mit Furikake-Gewürz, mundgerechten Stücken Nori (getrockneter Seetang), Misosuppe, Tee, gewürztem Dosen-Thunfisch und einer Auswahl an Tsukemono (japanisches eingelegtes Gemüse), darunter Takuan (Rettich), Umeboshi (gesalzene japanische Pflaumen) und Shibazuke (in Salz und Shiso-Blättern eingelegtes Gemüse). Die abwechslungsreichen Texturen, Aromen und Temperaturen machten die Mahlzeit zu einem köstlichen Erlebnis, das meine morgendliche Müdigkeit schnell vertrieb.
Leider war der Sonnenaufgang während meines Aufenthalts von Wolken verdeckt. Die Hirugatake-Hütte war jedoch so freundlich, mir einige Fotos zur Verfügung zu stellen, die zeigen, wie majestätisch der Sonnenaufgang vom Berg Hirugatake aus ist. Wenn Sie Ihren Besuch zeitlich gut planen, haben Sie vielleicht sogar die Gelegenheit, den atemberaubenden Diamant Fuji zu erleben – ein Phänomen, bei dem der Auf- oder Abstieg der Sonne perfekt mit dem Gipfel des Berges Fuji übereinstimmt. Natürlich ist der Anblick eines Sonnenaufgangs in Gegenwart von Japans ikonischstem Berg immer ein unvergessliches Erlebnis.
Rückwanderung
Mein Rückweg zur Okura-Bushaltestelle folgte demselben Pfad, sodass ich mich erneut in den malerischen Ausblicken verlor. Beim Abstieg waren die Landschaften jedoch in einen mystischen Schleier aus Wolken und Nebel gehüllt, was der visuellen Schönheit eine geheimnisvolle Note verlieh.
Abschließende Gedanken
Die Wanderung zum Berg Hirugatake war ein spektakuläres Erlebnis. Die natürliche Schönheit, die ruhigen Momente der Einkehr, die abseits der Zivilisation gelegene Unterkunft und das Gefühl der Erfüllung machten die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Außerdem ist die Anreise zum Berg von Tokyo über öffentliche Verkehrsmittel äußerst einfach.
Wenn Sie gerne wandern und atemberaubende Berglandschaften abseits der üblichen Wege erleben möchten, sollten Sie den Berg Hirugatake unbedingt auf Ihre Japan-To-do-Liste setzen!