Reiserouten
Kamakura kulturell erkunden: Entdecken Sie das antike Japan bei einem Tagesausflug von Tokyo
Kamakura, die alte Hauptstadt Japans, ist eine atemberaubende Stadt am Meer und ein beliebtes Touristenziel. Mit einer langen und faszinierenden Geschichte ist Kamakura ein kulturelles Paradies mit unzähligen Tempeln, Schreinen und Museen.
Zu den wichtigsten Touristenattraktionen gehören Kotoku-in mit seiner gigantischen bronzenen Buddha-Statue und Tsurugaoka, welcher ein wichtiger Schrein des Shintoismus ist und in dem viele berühmte Festivals stattfinden. Es lohnt sich dabei auch die Seitenstraßen und Hinterhöfe der Gegend zu erkunden.
Die folgende Reiseroute wurde als einzigartige Möglichkeit entworfen, Kamakura als Tagesausflug von Tokyo aus zu besuchen, da sie ein wenig von der Standardroute abweicht und die schönen Gebiete am Meer vorstellt, die oft übersehen werden. Wir geben Ihnen ein paar Optionen, je nach Ihren Vorlieben und Interessen.
Abreise von Tokyo am Morgen
Kamakura kann in weniger als einer Stunde von Tokyo aus erreicht werden, mit Verbindungen von der Tokyo Station (Yokosuka Linie) oder der Shinjuku Station (Shonan Shinjuku Linie). Diese sind direkte Routen, sodass man sich keine Gedanken über einen Umstieg machen muss. Die Route ist in der Regel etwas schneller von der Tokyo Station.
Für diese Reiseroute gehen wir davon aus, dass Sie öffentliche Verkehrsmittel von Tokyo aus nutzen, daher beschränken wir uns auf Züge und Fußwege.
In der Nähe der Kamakura Station: Komachi Straße und Tsurugaoka Hachiman-gu
Wenn Sie an der Kamakura Station ankommen, werden Sie sofort sehen, dass dies ein belebter Bahnhof mit vielen Bussen, Taxen und Menschen ist, die sich vor dem Bahnhof treffen. Bei Bedarf können Sie bei der Touristeninformation vorbeischauen, die sich gleich nach dem Verlassen des Bahnhofs auf der linken Seite befindet. Ansonsten gehen Sie einfach weiter nach links, bis Sie das große rote Torii sehen, das Sie in der Komachi Straße willkommen heißt.
Die Komachi Straße ist eine sehr modische Straße mit Cafés, Restaurants und allen Arten von trendigen Boutiquen, die besonders Paare und Jugendliche ansprechen. Die Straße ist eine Besonderheit, da sie ein so auffälliges Aufblitzen der modernen Kultur in einem ansonsten alten Teil der japanischen Geschichte ist.
Die Straße verläuft über 300 Meter in Richtung des Tsurugaoka Hachimangu Schreins. Seien Sie sich bewusst, dass diese Straße jedes Jahr von fast 20 Millionen Touristen besucht wird, sodass Sie, wenn Sie die Hauptstraße vermeiden wollen, ganz einfach eine parallele Seitenstraße entlang gehen können. Ein paar Museen in der Gegend sind das Kamakura Kitchoan Museum und das Kamakurabori Museum, die sich auf Keramik bzw. Lackwaren spezialisiert haben.
Wenn Sie das Ende der Straße erreichen, sehen Sie eine große Freifläche, auf der nach dem Überqueren einer kleinen Brücke das Schrein-Gelände beginnt. Die Erkundung der Gegend, die reich an Bäumen und Grünflächen ist, bietet eine schöne Pause vom Trubel der Stadt. Neben dem Schrein gibt es noch zwei weitere Museen, ein modernes minimalistisches Museum und eines, das sich auf Objekte aus dem 12. bis 16. Jahrhundert spezialisiert hat.
An diesem Punkt werden wir die Komachi Straße zurück in Richtung der anderen Seite von Kamakura gehen. Diejenigen, die daran interessiert sind, etwas weiter von den belebten Straßen wegzukommen, können in Richtung Norden zum Kenchoji laufen, einem berühmten Zen-Tempelkomplex. Dies ist das älteste Trainingskloster in Japan und berühmt für seine schönen Gärten, Wanderwege und Aussichtsplattformen, die einen tollen Blick über die Stadt bieten.
Bonus: Wer die Gegend stilvoll erkunden möchte, kann einen Kimono ausleihen und sich in einer Rikscha (typischerweise für zwei Personen ausgelegt) durch die Straßen der Stadt ziehen lassen.
Hasedera
Als Nächstes fahren wir zurück zur Kamakura Station und nehmen einen Nahverkehrszug der “Elektrischen Eisenbahn Enoshima” zu unserem nächsten Ziel in der Nähe des Bahnhofs Hase. Diese lokale Bahnlinie wirkt sehr charmant mit seinen Holzböden und den kleinen Bahnhöfen, die oft unbemannt sind.
Wir steigen an der Hase Station aus und gehen nach Norden und dann nach Westen, bis wir Hasedera erreichen. Dieser buddhistische Tempelkomplex wurde vermutlich entweder im 8. oder 12. Jahrhundert errichtet und ist berühmt für die massive Holzstatue der Kannon, eine der größten Holzstatuen Japans. Die Statue hat 11 Köpfe, die jeweils eine andere Phase der Erleuchtung darstellen. Der Tempel umfasst mehrere Ebenen und eine Höhle mit einem langen, gewundenen Tunnel, der mit weiteren Statuen dekoriert ist. Auch ist der Tempel berühmt für seine Hortensien, die im Juni und Juli blühen.
Zu guter Letzt können wir in der Gegend östlich des Kotoku-in spazieren gehen und das Kamakura Literaturmuseum besuchen. Das Museum wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Herrenhauses errichtet und ist den Schriftstellern der japanischen Literatur gewidmet. Auf dem Museumsgelände gibt es schöne Spazierwege und Rosengärten, die besonders im Frühling und Sommer wunderschön sind.
Je nachdem, ob Sie das Kamakura Literaturmuseum besucht haben oder nicht, geht es nun zurück in Richtung Süden, entweder zur Hase Station oder zur Yuigahama Station (näher am Museum).
Sonnenuntergänge und Meeresansichten
Als Nächstes wollen wir wieder in die “Elektrische Eisenbahn Enoshima” einsteigen und ein wenig weiter weg von der Kamakura Station zum Bahnhof Inamuragasaki fahren. Unser Plan ist es, rechtzeitig vor Sonnenuntergang anzukommen und diesen an einem der berühmtesten Orte Japans für dieses Ereignis mitzuerleben.
Von der Inamuragasaki Station gehen Sie in Richtung Süden zum Meer und überqueren die Schnellstraße, sodass Sie entlang der Küstenstraße laufen können. Unser Ziel ist das Kap Inamuragasaki, das ein paar Minuten zu Fuß in Richtung Osten liegt. Auf dem Weg dorthin sehen wir Kamakura Yuigahama, einen berühmten Strand zum Schwimmen und Surfen.
Wenn wir das Kap Inamuragasaki erreichen, gehen wir in den Parkbereich und schauen in Richtung Westen hinaus. In der Ferne sehen wir deutlich die Insel Enoshima, und bei schönem Wetter haben wir einen tollen Blick auf den Berg Fuji dahinter. Während des Sonnenuntergangs ist die Aussicht besonders spektakulär. Es gibt auch ein paar Restaurants entlang der Küste, wie das Restaurant Main auf der anderen Straßenseite des Inamuragasaki Parks.
Zurück zum Bahnhof
Für die Heimfahrt müssen wir zunächst zur Kamakura Station zurückkehren und dann in den Zug Richtung Tokyo umsteigen. Es wird insgesamt knapp anderthalb Stunden dauern, um zurück zu einem der großen Bahnhöfe zu gelangen.
Beispiel-Route
- 9:00 Uhr: Tokyo Station (Yokosuka Linie) → Kamakura Station, Zug
- 10:00 Uhr: Kamakura Station → Komachi Straße und Tsurugaoka Hachiman-gu, Spaziergang
- 12:00 Uhr: Komachi-Straße (Mittagessen), Spaziergang
- 13:30 Uhr: Kotoku-in und Hasedera, Zug/Spaziergang
- 15:30 Uhr: Kamakura-Literaturmuseum, Spaziergang
- 17:00 Uhr: Kap Inamuragasaki, Spaziergang
- 18:00 Uhr: Abendessen um Inamuragasaki, Spaziergang
- 19:00 Uhr: Bahnhof Inamuragasaki / Bahnhof Kamakura (Heimreise), Zug
- 20:30 Uhr: Ankunft in Tokyo, Zug